Traum (Anregung)

 

Bewusstsein entwickeln

Foodsharing oder auch restlos glücklich. Ein Blick in einen Container verrät, dass das was weggeworfen wird, zu einem nicht unerheblichen Teil aus noch genießbarer Nahrung besteht. Nach Schätzungen landen in Deutschland rund 20 Millionen Tonnen Lebensmittel im Müll und zwar jährlich. Ist das ehrlich nötig? Teilen statt wegwerfen und verschenken anstatt zu verschwenden. Foodsharing.de bietet die Plattform und das Netzwerk, um dies leicht, übersichtlich und vor allem auf respektvolle Art und Weise möglich zu machen.
Es gibt mittlerweile etwa 10.000 Foodsaver im deutschsprachigen Raum (Stand 2015, mittlerweile 17.000 Foodsaver 2017), die sich aktiv und erfolgreich auf verschiedensten Ebenen mit der Rettung von Nahrung befassen. “Keinen Abfall produzieren”, David Holmgren

(Vorwort „Projekt 05 – Foodsharing & Festivals (2015-2017) – Extended Version“-Doku ab Seite 3)

 

Motivation klären

Ich würde gerne mit einigen Helfern des Netzwerks Foodsharing.de einen Infostand auf dem „World of Music“-, „Burg Herzberg“- und „Tropen Tango“-Festival betreiben, dort auch einen, so genannten, “Fair-Teiler” einrichten, zu dem Festivalgäste ihre überschüssigen Lebensmittel bringen können. Und alles was am Ende übrigbleibt, vor allem die Reste der Stände, zum nächsten Festival transportieren.

 

Informationen sammeln

Welche Ressourcen habe ich?

  • Ich habe in der Vergangenheit 6 Jahre auf dem „Herzberg-Festival“ gearbeitet und habe recht gute Kontakte
  • Ich bin seit ca. 3 Jahren Botschafter für Foodsharing
  • Ich bin in der Arbeitsgruppe „FS-Öffentlichkeitsarbeit-Festivals“ und kann die Erfahrungen der anderen Foodsharing-Stände nutzen

 

Welche Begrenzungen habe ich?

  • Ich bin in Ausbildung und müsste mir dafür Urlaub nehmen
  • Die Organisation im Ehrenamt braucht Zeit und Geld, wie beispielsweise Spritkosten

 

Plan (Schwelle)

 

Alternativen bedenken:

Anstatt gleich in die Vollen zu gehen möchte ich 2015 klein mit einem Testlauf anfangen, einen Foodsharing-Infostand auf dem „Herzberg-Festival“ betreiben und die Lebensmittel, die dort übrig bleiben zum Tropen Tango-Festival transportieren. „Kleine, langsame Lösungen“, David Holmgren

 

Eine Strategie entwickeln:

2016 möchte ich ein Team zusammenstellen, um mit dem Foodsharing-Stand auf den Festivals „World of Music“, „Burg Herzberg“ und „Tropen Tango“ vertreten zu sein.

Dabei möchte ich:

  • auf dem „World of Music“ Lebensmittel einsammeln & zum „Herzberg“ transportieren
  • auf dem „Herzberg“ Lebensmittel einsammeln, fairteilen und zum Tropen Tango transportieren
  • und auf dem Tropen Tango Lebensmittel fairteilen.

 

2017:

  • auf dem „World of Music“ Lebensmittel einsammeln, fairteilen & zum Herzberg transportieren
  • auf dem „Herzberg“ Lebensmittel einsammeln, fairteilen und zum JamFestival Gießen transportieren (außerdem gerne noch ein RepairCafé betreiben)
  • auf dem „JamFestival Gießen“ Lebensmittel einsammeln, fairteilen und zum „Wilde Möhre Festival“ transportieren
  • auf dem „Wilde Möhre Festival“ Lebensmittel einsammeln, fairteilen und zum „Foodsharing Festival“ transportieren
  • auf dem „Foodsharing Festival“ Lebensmittel fairteilen

 

Die Strategie in der Welt testen

Im Jahr 2015 klappt alles wie geplant, wenn nicht sogar noch besser. Das Konzept geht auf, die Idee fairbreitet sich und das Team, das mir hilft ist großartig zusammengestellt. Für detailliertere Ausführungen siehe bitte „Extended Version“ Seite 5 – 15 „ActionLearning Foodsharing & Festivals 2015“.

(2015: ActionLearning „Projekt 05 – Foodsharing & Festivals (2015-2017) – Extended Version“-Doku ab Seite 4)

 

Handlung (Aktion)

 

Die Planung umsetzen

Nach dem Jahr 2015 war mir klar, dass ich nun einen Schritt weitergehen kann. Ich mache mich an die Umsetzung meines ambitionierten Plans für 2016, welcher nun schon drei Festivals umfasst. Hierfür stelle ich neue Beobachtungen an, analysiere das ActionLearning aus 2015, erweitere das Design und überprüfe es mittels PK-Prinzipien und Ethik.

(2016: Survey „Projekt 05 – Foodsharing & Festivals (2015-2017) – Extended Version“-Doku ab Seite 16)

(2016: Analysis „Projekt 05 – Foodsharing & Festivals (2015-2017) – Extended Version“-Doku ab Seite 18)

(2016: Design „Projekt 05 – Foodsharing & Festivals (2015-2017) – Extended Version“-Doku ab Seite 23)

 

Management und Administration

Als großer Fan der Selbstorganisation und Interaktivität erstelle ich ein PiratenPad, in dem sich alle durch meine Evaluation als wichtig herausgestellten Informationen zu den Festivals befinden, wie zum Beispiel: ab wann können wir auf das Gelände? Welche Dienste / Aufgaben gibt es? Fairteiler-Öffnungszeiten? … In diesem Pad kann sich das Team mit ihren Daten zu Ankunft, Kontakt, usw. eintragen, jeder kann alles sehen und gegebenfalls Ergänzungen zu den von mir vorgelegten Informationen machen. Vor allem aber können wir gemeinsam die Mitbringliste bearbeiten und sehen wer was mitbringt. “Selbstregulation integrieren und Feedback akzeptieren”, “Vielfalt” & “Energie auffangen und speichern”, David Holmgren

(Infomail an das Team „Projekt 05 – Foodsharing & Festivals (2015-2017) – Extended Version“-Doku ab Seite 28)

 

Fortschritt beobachten

2015 konnten wir insgesamt ca. 530kg Lebensmittel durch den Transport von einem Festival zum Nächsten retten.

2016 waren es grob 450kg. Dafür fairteilten wir auf den Festivals selbst viel mehr. Beispielsweise konnten wir jede Nacht nach dem Schließen des Hauptbühnengeländes das verkochte Essen der Ständler retten und zwischen 3.00 und 8.00 Uhr morgens den Festivalgästen zum Verzehr anbieten. Dies war nur möglich, da unser Team von 4 (2015) auf 8 (2016) Leute gewachsen ist.

Wir konnten parallel den Infostand betreiben, Aufklärungsarbeit verrichten, den Fairteiler pflegen, sogar einen zweiten Fairteiler als Test auf der anderen Seite des Geländes aufbauen, Schnippelpartys veranstalten und auch ab und an Konzerte besuchen.

(2016: Implementation „Projekt 05 – Foodsharing & Festivals (2015-2017) – Extended Version“-Doku ab Seite 32)

 

Feier (Reaktion)

 

Neue Fähigkeiten entwickeln

Mir fällt die Organisation jedes Jahr leichter. Zum Teil liegt es daran, dass die erforderlichen Textmuster bereits existieren und ich sie bloß anzupassen brauche. Zum anderen Teil werde ich mir auch immer sicherer im Formen von Gruppen, ich glaube ein gutes Gespür zu entwickeln, welche Menschen gut zusammenwirken können. Dies ist zu einer meiner wichtigsten Aufgaben als Initiator geworden. Ein Großteil der Leichtigkeit der Mission steht und fällt mit der Zusammensetzung des Teams. “Vielfalt”, David Holmgren

 

Ergebnisse wertschätzen

Im Jahr 2016 hatten wir Feedbackbögen für das Team und es gibt sogenannte Vertrauensbananen auf der Foodsharing-Plattform, die den gleichen Zweck haben. Diese spiegeln recht deutlich wider, wie wir in dieser Zeit als Team zusammengewachsen sind. Nur so viel: 6 von den 8 Leuten im Team verliebten sich auf dem Herzberg, teils in einander… “Selbstregulation integrieren und Feedback akzeptieren”, David Holmgren

(2016: Maintanance „Projekt 05 – Foodsharing & Festivals (2015-2017) – Extended Version“-Doku ab Seite 37)

 

Einsicht gewinnen

Ich habe in den zwei Jahren eine Menge über Gruppendynamiken gelernt. Darüber, wie wichtig es ist als Gruppe zusammenzuwachsen und zu kommunizieren, zu visionieren und nachhaltig zu feiern. Vor allem in einem Milieu der ständigen Ablenkung durch Konzerte, feiernde Menschen, reizvolle Drogen und und und fordert es enorm viel Achtsamkeit und Aufmerksamkeit als Gruppe, die mit einer Mission ehrenamtlich unterwegs ist, diese nicht zu vernachlässigen. Dies geht nur, wenn die Gruppe zu einem Organismus wird, der sich gegen sämtliche Eingriffe von außen aus sich selbst heraus und für sich selbst schützt, abschirmt oder gemeinsam Veränderungen, fremde Dynamiken und Einzelprozesse durch direkte Kommunikation willkommen heißt.

Die besagte Gruppe wird zum Ökosystem, dessen Resilienz äquivalent zum aufgebauten Sozial-Humus ist. Sozial-Humus kann sich durch Kommunikation, Liebe, Ehrlichkeit, Achtsamkeit, Spiele, Gemeinsamkeiten, Feiern, Gleichberechtigung und mehr aufbauen.